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Neuenhauser goes TAIWAN

“Garbage Island” – diesen wenig schmeichelhaften Spitznamen hatte Taiwan noch vor nicht allzu langer Zeit. Die Insel mit ihrer hochentwickelten Industrie hatte in der Tat ein großes Müllproblem.

Für ungeübte Europäer ist die Müllabfuhr in Taiwan ein Erlebnis.

In Taiwan hat man keine Mülltonnen für jeden Haushalt – stattdessen fährt einmal am Tag (meistens abends) ein Müllwagen durch die Straßen von Taipeh und die Bürger können ihre Müllbeutel dort abgeben. Damit die Bürger nicht den ganzen Abend auf der Straße sitzen müssen, um auf die Müllabfuhr zu warten, hat man sich etwas cleveres einfallen lassen. Die gelben Müllautos kündigen sich musikalisch an. Beethovens „Für Elise“ wird per Lautsprecher-Endlosschleife in jede Wohnung getrötet und gibt das Signal zum Aufbruch.

Alles, was laufen kann und Abfall hat, schnappt sich seine Säcke und zieht los. Wie magisch von der Musik angezogen bewegen sich Menschen allen Alters auf die Straße. Eigentlich feiert man eine schöne Müllparty, trifft die Nachbarn – und der Abfall wird auch noch sortiert.

Soweit, so gut. Aber was passiert mit den gesammelten Abfällen?

Die Masse des städtischen Hausmülls, die täglich in Taiwan anfällt, wächst jährlich um ca. 5%. Das Amt für Umweltschutz (Environmental Protection Administration, EPA) betont, dass die Wiederverwertung Taiwans Abfallaufkommen erheblich reduziert werden könnte. Rund 42% von Taiwans städtischem Müll sind recyclebar; Papier- und Plastikprodukte machen alleine schon ein Drittel der eingesammelten Haushaltsabfälle aus.

In Taiwan sind derzeit 24 Müllverbrennungsanlagen in Betrieb und 378 Mülldeponien aktiv. Die Mehrzahl der Verbrennungsanlagen sind über 20 Jahre alt. Zwei bis drei dieser Anlagen sollen ab sofort jährlich abgeschaltet und überholt werden. Alle Mülldeponien zusammen haben nur noch ca. 10% freies Volumen, um den Müll zu lagern. Neue Deponien wird es, nach Regierungsangaben, nicht geben. Eine schnelle Lösung ist derzeit noch nicht in Sicht. Aus diesem Grund werden Teile der Abfälle auf den Deponien lagerfähig gemacht.

An dieser Stelle kommt die Maschinentechnik von Neuenhauser Umwelttechnik ins Spiel. Der universelle Ein-Wellen-Zerkleinerer TARGO 3000 zerkleinert die Abfälle in eine Stückgröße von 250-300mm und reduziert somit das Volumen um ca. 30%. Metalle werden mit dem Überbandmagnet ausgetragen und das Material wird über das Austragsförderband in eine nachgeschaltete Rundballenpresse gefördert. Pro Stunde werden 30-35 Ballen mit einem Gewicht von bis zu 1.200kg hergestellt. Die gewickelten Ballen machen den Abfall transport- und lagerfähig, bis eine adäquate Lösung zur Aufbereitung gefunden ist. Dies verhindert, dass die Abfälle unkontrolliert in das Meer und die Natur gelangen. Zudem werden der Geruch und die Gefahr der Selbstentzündung minimiert. Auch unerwünschtes Ungeziefer wird dadurch weitestgehend ferngehalten.

„Die Leistung des TARGO 3000 wird durch die nachgeschaltete Rundballenpresse stark limitiert. Die Maschine läuft quasi nur auf Standgas. Wir planen derzeit weitere Einsatzmöglichkeiten für die Maschine, denn Hausmüll ist schließlich nicht die einzige Anwendung dieses universellen Zerkleinerers. Die Leistungsfähigkeit der Maschine öffnet uns ganz neue Türen hier in Taiwan“ sagt Yu, Chen-Fu, Vertriebspartner von Neuenhauser und blickt sehr positiv in die Zukunft. „Wir sind derzeit mit der Regierung im Gespräch um auch Baumischabfälle und weitere Abfälle mit dem TARGO 3000 aufzubereiten.

Die Mitarbeiter zeigen sich sichtlich zufrieden mit der neuen Maschine. Jan Legtenborg von Neuenhauser Umwelttechnik, dritter von links, hat die Schulung und Einweisung im März 2019 übernommen.

Eine landestypische Deponie - Berge von Hausmüll soweit das Auge reicht.

Der TARGO 3000 zerkleinert den Abfall und übernimmt gleichzeitig die Dosierung der Rundballenpresse.

Ein Teil der bereits hergestellten Ballen sind bei dieser Luftaufnahme gut zu erkennen. Der Müllberg oben wartet noch darauf “verpackt“ zu werden.

Über das Telematiksystem können neben dem Verbrauch auch alle wichtigen Maschinendaten und Parameter von Deutschland aus abgerufen werden.